SRV Records (Teamspeak DNS)

Wer sich dieser Tage mit dem Teamspeak 3 Client auf einen Server verbindet, bemerkt möglicherweise eine Warnmeldung. Diese Meldung informiert darüber, dass eine "Veraltetete Server Konfiguration" vorliegt und dass die Unterstützung für diese Konfiguration mit der Client Version 3.1.1 eingestellt wird. Die Meldung lässt vermuten, dass es sich um eine Fehlkonfiguration auf Seiten des Teamspeak 3 Servers handelt. Doch tatsächlich finden wir unsere Lösung an anderer Stelle. Wir verraten Euch in diesem Artikel, was Ihr tun könnt, um diese Meldung nicht mehr angezeigt zu bekommen.

Hinweis für NEX-Kunden: Kunden und User, welche einen Server von nexteamspeak.de nutzen und eine unserer Domains verwenden, müssen nichts weiter tun. Lediglich Kunden mit eigenen Domains, welche nicht von uns zur Verfügung gestellt werden, sollten die folgenden Zeilen aufmerksam lesen.

Wann und warum wir etwas tun müssen - und vor allem was

Mit dem Teamspeak 3 Client der Version 3.0.8 und höher unterstützt Teamspeak 3 SRV Records. Besonders wichtig wird das korrekte Setzen eines SRV Eintrages mit dem Erscheinen der Client Version 3.1.1. Denn laut einer Warnmeldung kommuniziert Teamspeak dem User, dass das Verbinden mit der neuen Version bei gleicher Konfiguration nicht weiter unterstützt wird. Abhilfe schafft hier ein DNS Eintrag.

Unser Fallbeispiel: Wir wollen mit unserer Domain test1.ts3.vc auf den TS Server mit der IP 79.133.47.2:2003 verbinden. Das ganze natürlich mit Hilfe eines SRV Eintrages - so, wie es von Teamspeak ab der nächsten Client-Version vorgesehen ist.

Hinweis für Fortgeschrittene: In unserem Beispiel verwenden wir den Service/Dienst _ts3 und nicht _tsdns. Möchte man einen SRV Eintrag mit dem Service/Dienst _tsdns setzen, erhält man dazu in dem Beitrag in der offiziellen Knowledgebase weitere Informationen.

Nachdem nun geklärt ist, wie unsere Domain aussieht, welche nachher auf unseren Server verweist, schauen wir uns nun an, wie wir die Weiterleitung der Domain auf unseren Server zum Funktionieren bringen.

Der A-Record

Bevor wir den SRV Eintrag setzen, müssen wir zunächst einen A-Record setzen. Dabei verwenden wir als Domainname den Namen, mit welchem wir später auf unseren Server verbinden wollen (in unserem Beispiel test1.ts3.vc) und als IP-Adresse die IP des gleichen Servers (in unserem Beispiel 79.133.47.2).
Beachte: Nur die IP eingeben - nicht den Port!

Der SRV Eintrag

In den meisten Fällen werden die folgenden Werte für einen SRV Eintrag benötigt.

• Typ: SRV
• Dienst/Service: ts3
• Protokoll: udp
• Domain: test1.ts3.vc
• Time to Live (TTL): 86400 (Wenn benötigt, am besten auf Standard-Wert belassen)
• Priorität: 0
• Gewicht: 5
• Ziel Host: test1.ts3.vc.
• Ziel Port: 2003

Das ganze als eine Zeile: _ts3._udp.test1.ts3.vc.net. 86400 IN SRV 0 5 2003 test1.ts3.vc.

Oder in Kurzform: _ts3._udp IN SRV 0 5 2003 test1.ts3.vc

Welche der beiden Zeilen Ihr bei Eurem Domain-Provider verwenden müsst, oder ob es vielleicht schon ausreicht, einfach die oben stehenden Daten in ein Formular einzutragen, müsst Ihr einfach mal selbst ausprobieren.

Noch ein paar Tipps

• Gewicht unterscheidet mehrere Eintragungen mit gleicher Priorität. Je höher der Wert, desto bevorzugter ist dieser Eintrag. (Ist einem Dienst der Wert 3 und einem anderen der Wert 1 zugewiesen, wird der erste Dienst zu 75% ausgewählt werden. Dies dient der Lastenverteilung.)
• Priorität kommt dann zum Einsatz, falls mehrere identische Services/Dienste angeboten werden (in unserem Fall _ts3 oder _tsdns). Es hat die niedrigste Priorität Vorrang (die Dienste mit höherem Prioritätswert dienen im Falle eines Ausfalls als Ersatz).
• Hostnames: Bei einigen Anbieter ist es notwendig den Hostname oder gar die Domain mit einem "." abzuschließen.
• A oder AAAA Eintrag: A-Records werden für Server mit IPv4 Adressen benötigt, während AAAA-Records für Server mit IPv6 Adressen benötigt werden.
• A-Record: Einige DNS Server erlauben das Betreiben eines SRV Eintrages ohne A oder AAAA-Eintrag. Dies funktioniert aber nur deswegen, weil diese DNS Server nicht korrekt programmiert sind. Laut technischer Dokumentation RFC 2782 (A DNS RR for specifying the location of services (DNS SRV)) ist es notwendig einen solchen Eintrag zu setzen.

Jetzt haben wir den A-Record und auch den SRV Eintrag gesetzt. Der Teamspeak Server ist ab sofort in der Lage den eingegebenen Domainnamen in eine für den Client lesbare IP und Port umzuwandeln. Diese Informationen bezieht sich der Client direkt von einem DNS-Server. Änderungen an DNS-Servern können bis zu 24 Stunden dauern. In den meisten Fällen kann man aber mit einer Änderung innerhalb weniger Stunden rechnen.

Verbindet man dann erneut mit dem Server, sollte die Warnmeldung nicht weiter angezeigt werden. Zusätzlich ist der Server für kommende Updates bestens vorbereitet.

Abschließende Informationen für fortgeschrittene User

SRV Einträge mit dem Service/Dienst _ts3 ersetzen den TSDNS Service komplett. Es ist nicht notwendig TSDNS und einen zusätzlichen SRV Eintrag mit der Methode _ts3 laufen zu lassen. Es ist aber möglich weiterhin TSDNS als Dienst auf dem Server laufen zu lassen. Dafür muss der Service/Dienst _tdsns als SRV Eintrag gesetzt werden.

Ein Beispiel: _tsdns._tcp.beispieldomain.tld. 86400 IN SRV 0 5 41144 tsdns.beispieldomain.tld.

Der Teamspeak Client löst Domainnamen nacheinander wie folgt auf:

• _ts3 SRV record
• _tsdns SRV record
• DNS

Wenn alle 3 Einträge hinterlegt sind, löst der Client nur den ersten Treffer auf und verbindet direkt mit dem Resultat des ersten Treffers. Für eine schnelle Verbindung empfiehlt es sich also per SRV Eintrag mit der Methode _ts3 zu arbeiten.

Seit dem Client mit der Version 3.0.20 werden die SRV Record Regeln Priorität (priority) und Gewicht (weight) von Teamspeak unterstützt. So ist es also seither möglich, mehrere Einträge pro Server und/oder Domain zu hinterlegen, um zum Beispiel eine Redundanz oder einen Lastenausgleich zu erreichen. Generell ist die Auflösung der Domain über die Methode _ts3 zu empfehlen, da eine Auflösung über die Methode _tsdns einer doppelten Weiterleitung entspricht. Was eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit und eine langsamere Verbindung über die Domain mit sich bringen würde.